Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Welschingen
Im 14. und 15. Jh. brannte das Dorf zweimal fast vollständig ab. Der Chronist schreibt, dass durch den Dorfbrand das Unglück, der Jammer und die Not, in die die Brandgeschädigten ohne Obdach und Habe gekommen sind, grenzenlos sei.
Die Geschichte des Feuerlöschwesens allgemein dürfte wohl im 17. Jahrhundert beginnen.
Am 23. Juni 1792 bat die Gemeinde Welschingen die fürstliche Regierung 20 Eichen im Ertenhag schlagen und verkaufen zu dürfen, um dafür eine neue Feuerlöschspritze zu erwerben.
Von einer weiteren Brandkatastrophe wurde der Ort am 18.Mai 1808 heimgesucht. Während eines heftigen Sturms brach Feuer aus und etwa 5 Stunden später waren 42 Häuser des etwa 80 Bürger zählenden Dorfes eingeäschert.
Der letzte große Dorfbrand, so ist aufgezeichnet, war im Jahre 1866.
In Welschingen und Umgebung herrschte große Trockenheit. Die Leute waren so arm, dass sie betteln mussten. Im Unterdorf brach ein Großbrand aus, der den größten Teil vernichtete. Dabei fielen alle Aufschreibungen und Bücher vom Pfarramt dem Feuer zum Opfer. An den Löscharbeiten war die Ehinger Feuerwehr maßgeblich beteiligt.
Im darauf folgenden Jahr 1867 wurde dann vom Bärenwirt Ferdinand Müller unter dem damaligen Bürgermeister Wilhelm Scheu, die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
Zum Kommandanten wurde Eduard Müller und zu seinem Stellvertreter Leopold Rösch gewählt. Diese beiden versahen das Amt 16 Jahre lang.
Aus dieser Zeit stammen auch die ersten erlassenen Feuerlöschordnungen, wodurch alle löschfähigen Männer zum Feuerwehrdienst verpflichtet waren. Interessant ist in diesem Zusammenhang in den dortigen Statuten die Bemerkung, dass sich das Korps im Allgemeinen nach militärischen Grundsätzen zu richten habe. In einem Inspektionsbericht des Bezirksamt
Engen über eine Probe wird berichtet, dass die Löschmannschaft beiderlei Geschlechts vollzählig erschienen, Fleiß und guter Wille aber zu wünschen übrig lasse, hauptsächlich bei den Wasser- und Buttenträger. Nun war ja gerade in dieser Rolle, entsprechend der gestellten Aufgabe, großer Fleiß und Eifer notwendig.
Die Stärke der Wehr betrug 66 Mann und bestand aus den Löschpflichtigen ab 20 Jahren.
1903 ist die neue Wasserleitung fertiggestellt worden. Danach hat die Gemeinde einen neuen Hydrantenwagen mit Schlauchhaspel angeschafft.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 bis 1918 mussten 2/3 der Wehrmänner zum Kriegsdienst ausrücken. Sieben Mann sind im Krieg gefallen.
Bereits 1919 wurde die Feuerwehr neu organisiert und die Zahl von 60 Feuerwehrmänner wieder erreicht.
Auch während des zweiten Weltkrieges bestand im Ort eine Feuerwehr.
Infolge zahlreicher Einberufungen zum Kriegsdienst war die Wehr aber kaum noch einsatzfähig.
Die Neuorganisation fand dann 1946 auf Befehl der französischen Besatzungsmacht statt.
Als einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte der Welschinger Feuerwehr kann wohl die Übergabe des neuen Feuerwehrgerätehauses am 28.Dezember 1974 angesehen werden.
Die bisherige Unterbringung der Geräte im Rathaus entsprach schon lange nicht mehr den Erfordernissen und dem Ausrüstungsstand der Wehr. Einen besonderen Verdienst am Gelingen dieses Werkes hatte der Ehrenkommandant Karl Ziegler.
Im Jahre 1975 wurde die bis dahin selbstständige Feuerwehr Welschingen, im Zuge der Gemeindereform als Abteilungswehr der Feuerwehr Engen angegliedert.
Bei den verschiedenen Brandeinsätzen in den letzten Jahren stellte die Wehr ihre Schlagkraft und Schnelligkeit unter Beweis, wobei der gute Ausbildungsstand den Wehrmännern zugute kam. Dies wurde unter anderem durch die regelmäßige Teilnahme an den Leistungswettkämpfen erreicht, und dies jeweils mit bestem Erfolg.
Bereits beim 1. Kreisfeuerwehrtag in Engen 1951 war die Welschinger Feuerwehr mit einer Wettkampfgruppe vertreten.
Zahlreiche Großveranstaltungen wurden von der Feuerwehr Abteilung Welschingen in den letzten Jahren veranstaltet. Unter anderem konnten 4 Kreisfeuerwehrtage des Landkreises Konstanz ausgerichtet werden. Die 2 historischen Spritzentreffen des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg sind als weitere Höhepunkte in der Geschichte der Wehr zu verzeichnen.
Anhänge zur Chronik:
Ausrüstung der Feuerwehr Welschingen
Jubiläen der Feuerwehr Welschingen
Kommandanten, Kassierer, Schriftführer
Feuerwehrgründungen im Großherzogtum Baden